Nach zweijähriger Pandemie-Pause veranstaltete der Gesangverein »Sängerbund« Leutesheim am Samstagabend wieder ein sehr gelungenes Weihnachtsliedersingen. Die Lieder wurden von der in »Litzmer« Dialekt vorgetragenen Weihnachtsgeschichte begleitet, was ebenfalls sehr gut ankam.
Aufgrund der winterlichen Bedingungen fand der Vortrag nicht wie gewohnt im Rathaushof, sondern in der Kirche statt. Unter Leitung von Dirigentin Anne Demougin stimmt der Chor mit internationalen Liedern auf die Weihnachtszeit ein. Zu hören waren auch die Kinder vom (B)Engele-Chor unter Leitung von Sängerbund-Chefin Hille Ziegler. Tanja Schlegel begleitete am Klavier.
Zwischen den Liedern las Martina Gasi aus der Weihnachtsgeschichte vor. »Mir here die Gschicht in insere eijene Sproch«, verkündete die Moderatorin in traditionellem Litzmerisch. Nach »Advent Advent«, vorgetragen im Kanon vom großen Chor, ludt der Chor die Zuhörer zum Mitsingen des Weihnachtsliedes »Es kommt ein Schiff geladen«, dessen Text Daniel Sudermann vor 400 Jahren in Straßburg niedergeschrieben hat.
Über das Weihnachtswiegenlied, bei dem sich die Frauen- und Männerstimmen gekonnt abwechselten und das im Ave Maria kraftvoll endete, ging es weiter mit »Non nobis domine«, eine lateinisch christliche Hymne, die hervorragend vom Männerchor intoniert war. Roland Gjoka glänzte als Solist. Die hochschwangere Maria und ihr fürsorglicher Josef waren zwischenzeitlich erschöpft auf Quartiersuche und fanden endlich Platz in einem Stall bei Bethlehem. »Was hat wohl der Esel gedacht«, fragten sich hier passend die Großen vom Kinderchor in ihrem gelungenen Vortrag.
Mit »Heilige Nacht« und Solist Roland Gjoka feierte der Leutesheimer Chor die Geburt des Heilands. Mit seiner reinen kräftigen Baritonstimme versetzte er die gesamte Leutesheimer Kirche in eine feierliche Weihnachstimmung, begleitet von Tanja Schlegel am Klavier. Anschließend ließen die Kinder vom Kinderchor mit Hört der Engel helle Lieder und Stern über Betlehem die Leutesheimer Kirche an diesem Abend hell strahlen. Wunderschön und mit viel Freude ließen die Kinder die Erwachsenen auf diese Weise an ihrer Vorfreude auf Weihnachten teilhaben. Mit dem aus der Ukraine stammenden »Ring Christmas Bells« verkündete eine Gruppe mit zirka zwölf Sängerinnen und Sängern des Chores wie die Glocken die Weihnacht. Klar und exakt verschmolzen hier Text und Melodie zu einer Einheit.
Danach wurde es ruhiger. Der Frauenchor sang das spanische Weihnachtslied »A La Nanita Nana«, bei dem seine spanischen Wurzeln in Akkorden und Rhythmus deutlich zu hören waren. Mit dem estnischen Wiegenlied »Kuus kuus kallike«, wiegten die Sängerinnen schließlich das kleine Christkind einfühlsam in den Schlaf.
Anne Demougin, der gesamte Chor und der Kinderchor wünschten danach gemeinsam mit »Feliz Navidad« allen eine fröhliche Weihnacht. Am Schluss wurde es noch einmal sehr traditionell. Nach dem einstündigen, abwechslungsreichen Programm sangen die Sängerinnen und Sänger gemeinsam mit dem Publikum »Oh du Fröhliche« bevor es dann für alle in den etwas kälteren, aber weihnachtlich geschmückten Rathaushof ging, wo es wärmenden Glühwein und Kinderpunsch gab.
Text: Jürgen Preiß
Fotos: Marco Karch